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Buchtipp des Monats - Sand Talk: Das Wissen der Aborigines und die Krisen der modernen Welt

“Every viewpoint is useful, and it takes a wide diversity of views for any group to navigate this universe, let alone to act as custodians for it.” ― Tyson Yunkaporta

Der Fortschritt moderner Gesellschaft kann einige Erfolge verzeichnen: Steigende Lebenserwartung und medizinische Innovation, Zugang zu Bildung und höhere Alphabetisierungsrate, steigende Lebensstandards für Viele. Gleichzeitig wird jedoch zunehmend deutlich dass die Erfolgsgeschichte moderner Gesellschaft auch einige Kosten mit sich trägt und die Ansammlung dieser Kosten krisenhafte Erscheinungen annimmt. Klimawandel und die ökologische Krise, wachsende soziale Ungleichheit und politische Polarisierung oder geopolitische Unruhen und Eskalationspfade in den Krieg. Es gibt allerdings noch ein paar wenige (indigene) Kulturen, welche seit vielen Generationen außerhalb und (relativ) unberührt von diesem modernen Gesellschaftsmodell leben. Diese Kulturen haben häufig Lebensweisen, Weltanschauungen und kulturelle Praktiken entwickelt, welche in ihrer kollektiven Ausführung keine der genannten Krisen erzeugen. Können wir von diesen Kulturen etwas lernen, was in unserem Modell von Gesellschaft verloren gegangen ist?

Tyson Yunkaporta - Angehöriger des australischen Apalech Clans (Ein Clan der indigenen Bevölkerung Australiens) - teilt in seinem Buch Sand Talk einige der Weisheiten seiner Kultur. Weisheiten über kollektive Intelligenz und Verbundenheit sowie über Nachhaltigkeit und den natürlichen Kreislauf der Natur. Darüber was es bedeutet Land nicht zu besitzen sondern es zu behüten. Er definiert in seinem Buch eine indigene Person, als: "(...) Mitglied einer Gemeinschaft, die Erinnerungen an ein nachhaltig auf einer Landbasis gelebtes Leben bewahrt und Teil dieser Landbasis ist.“ Viele der Erzählungen aus dem Buch ermöglichen einen spannenden Perspektivwechsel und die Möglichkeit angenommene Gewissheiten zu hinterfragen: Können Erinnerungen in Orten gespeichert sein? Können wir etwas lernen vom Ameisenbär?

Das Buch ist zu empfehlen für eine einsichtsvolle indigene Kritik am modernen Fortschrittsnarrativ. Die Audioversion ist besonders zu empfehlen, da die indigene Kultur Australiens ursprünglich eine Orale ist und die Stimme Tyson Yunkaportas einen Teil der Weisheit mit sich trägt. (Allerdings gibt es diese nur auf Englisch).


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