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Cashewanbau in Ghana – Werden Cashews das wichtigste Exportprodukt?

Unser ehemaliger Praktikant, Michael Osei Boateng, Masterstudent im Studiengang "Transition Management" und gebürtiger Ghanaer, beschäftigte sich mit den Trends, die er in seiner Heimat beobachten konnte und setzte sich durch sorgfältige Recherche intensiv mit Cashews auseinander.

Cashewanbau in Ghana – Werden Cashews das wichtigste Exportprodukt?

Cashews sind ein vergleichsweise neues Anbauprodukt in Ghana, das erst in den 1960er Jahren in den ghanaischen Anbau eingeführt wurde. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten sich Cashews zum zweitwichtigsten Exportgut des Landes und tragen inzwischen zu 10 % der Exporteinnahmen bei. Der steile und stetig wachsende Anstieg der Beliebtheit von Cashews ist auf ihre hohe Profitabilität zurückzuführen. Daher könnten Cashews langfristig das wichtigste Exportprodukt Ghanas werden.

Cashews werden überwiegend von Kleinbäuer*innen angebaut und hauptsächlich nach Indien, Vietnam und China exportiert. Die ghanaische Regierung hat auch in diesem Sektor verschiedene Initiativen wie das Cashew Development Program (CDP) und das Cashew Research Institute of Ghana (CRIG) ins Leben gerufen, um den Cashewanbau zu fördern und die Erträge sowie die Produktionsqualität zu steigern.

Während Cashews hauptsächlich im nördlichen Teil des Landes angebaut werden, sind die Wetter- und Bodenbedingungen in diesen Gebieten optimal für den Anbau. Im Jahr 2019 wurden 97.000 Tonnen Cashews exportiert, was einen Gewinn von 118 Millionen US-Dollar einbrachte. Die Regierung fördert den Cashewanbau weiter durch Programme wie das Planting for Export and Rural Development (PERD) Program.

In den letzten Jahren ist ein zunehmender Trend zur Wertschöpfung und Verarbeitung von Cashews im Ursprungsland zu beobachten. Laut dem Ghana Investment Promotion Center (GIPC) unterstützt die Regierung die Etablierung von Verarbeitungsfabriken durch Anreize wie Steuer- und Zollerleichterungen.

Im Vergleich zu anderen Ländern, die ebenfalls Cashews anbauen, wie die Elfenbeinküste, Vietnam und Indien, steht Ghana in starker Konkurrenz. Um konkurrenzfähig zu bleiben, hat die ghanaische Regierung die Qualitätskontrolle und die Wertschöpfung innerhalb des Landes verbessert.

Der Handel mit Cashews in Ghana bringt jedoch Herausforderungen mit sich. Kleinbäuer*innen werden oft ausgebeutet und erhalten Löhne, die unter dem nationalen Mindestlohn liegen. Fairtrade Africa und andere Organisationen setzen sich für die Implementierung von Fair-Handels-Praktiken ein und unterstützen die Kleinbäuer*innen mit Ausbildungs- und Entwicklungsprogrammen.

Fairtrade-zertifizierte Cashews bieten höhere Einkommen als der konventionelle Cashewanbau und ermöglichen bessere Arbeitsbedingungen sowie Investitionen in Gemeinschaftsprojekte. Dadurch kann die Infrastruktur in ghanaischen Dörfern verbessert werden. Ob Cashews in Zukunft das wichtigste Exportprodukt Ghanas werden, bleibt abzuwarten. Die rasante Entwicklung des Cashewanbaus deutet jedoch darauf hin, dass Cashews eines Tages den Platz als führendes Exportgut einnehmen könnten.




Credit: Michael Osei Boateng, aus dem Englischen übersetzt


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